Rollkunstläufer räumen bei Titelkämpfen ab
Beim Bürgerparkclub ERC herrscht Riesenjubel. Die drei Rollkunstlauftalente Lina Goncharenko, Sarah Kristin Behlen und Daniel Domaschke haben bei den Deutschen Meisterschaften in Wuppertal Titel und Medaillen gesammelt wie selten zuvor. Der Deutsche Rollsport- und Inlineverband (DRIV) hatte bereits vor den Titelkämpfen die deutsche Mannschaft für die Europameisterschaften in vier Wochen bekanntgegeben, alle drei vertreten in ihren Altersklassen die Farben Deutschlands!
Mit ihrem Auftreten in Wuppertal haben die Seestädter um das Trainerteam Astrid Hoßfeld-Bader und Constance Hoßfeld-Seedorf diese Entscheidung mehr als bestätigt. In ihrem ersten Jahr in der Seniorenklasse (ab 18) führte in keiner Teildisziplin ein Weg an Lina Goncharenko vorbei. Bis zu ihrem Abitur im Frühjahr ist die 19-jährige fünfmal die Woche aus ihrer Heimatstadt Verden zum Training nach Bremerhaven gependelt. Seit zwei Monaten lebt sie in Bremerhaven und kann sich noch intensiver vorbereiten.
Der erste Paukenschlag gelang ihr bereits in der Pflicht, denn hier galt die Hanauerin Beatrice Wachter eigentlich als Favoritin, doch sie patzte in einem der vier Pflichtelemente, Goncharenko nutzte die Gelegenheit und siegte in dem 14-köpfigen Feld und holte sich den ersten Titel.
In der Kurzkür und Kür zeigte sich dann, dass die intensive Arbeit an den technischen Elementen und dem Ausdruck zunehmend Früchte trägt. Die Konkurrentinnen hatten keine Chance, selbst als Goncharenko in der Kür hier und da patzte, war ihr Sieg nie gefährdet.
Somit hat Lina in allen drei Wettbewerbsteile gewonnen und darf sich nun Deutsche Meisterin 2016 in Kür, Pflicht und Kombination nennen!
In der Altersklasse der 14 bis 15 jährigen (Schülerinnen A) legte Sarah Kristin Behlen einen sensationellen Wettkampf hin. In der Pflicht hatte Sarah es mit 21 Konkurrentinnen zu tun, die allesamt keinerlei Chance gegen eine absolut überlegene Bremerhavenerin hatten. Mit einem sehr großen Vorsprung konnte auch hier die Pflichtstarke Konkurrenz aus Hanau auf Abstand gehalten werden. Gold war mehr als verdient!
Nach diesem Auftritt konnte Sarah selbstbewusst zur Kurzkür und Kür antreten. Sie unterstrich zum wiederholten Male in diesem Jahr, dass sie im Kürlaufen eine sehr große Entwicklung gemacht hat. In allen Bereichen war sie den zahlreichen Konkurrentinnen klar überlegen. Sarah holte wie ihre Trainingspartnerin Lina alle drei Goldmedaillen in die Seestadt und nennt sich nun Deutsche Schülerinnen A Siegerin 2016!
Daniel Domaschke kämpfte in der Jugendklasse Herren (16-17 J.) um Medaillen. Für ihn war es erst der zweite Wettkampf in diesem Jahr überhaupt, denn beinahe drei Monate hatte der Youngster mit einer Verletzung zu kämpfen und musste sich nach und nach wieder an ein konkurrenzfähiges Leistungsniveau heran kämpfen.
Das ist ihm äußerst gut gelungen, denn in der Pflicht ist er zwar in der ersten Figur gestrauchelt, konnte sich aber im Laufe des Wettkampfes steigern. Äußerst knapp hinter dem Sieger aus Niedersachsen holte sich Domaschke Silber mit deutlichem Abstand zum übrigen Feld.
Besonders die Vorbereitung in der Kür war für den Bremerhavener eine große Herausforderung, denn der Trainingsausfall verschaffte seiner Konkurrenz einen klaren Vorteil, welcher sich aber nicht so stark ausgewirkt hat wie vor Monaten noch befürchtet.
Daniel leistetet sich in der Kurzkür zwar Fehler und wurde auch hier Zweiter, konnte aber in der Kür beweisen, dass er in dieser Konkurrenz auch hätte ganz oben stehen können. Mit drei Silbermedaillen im Gepäck und dem Titel Deutscher Jugend-Vizemeister 2016 kann auch er sich mit vollstem Selbstvertrauen auf die Europameisterschaften vorbereiten!
Zum Abschluss der Wettkämpfe gab es noch eine besondere Einlage „made in Bremerhaven“, denn das Quartette der ROLLERBEASTS hat als Vorbereitung zur Weltmeisterschaft im Herbst in Italien vor den Augen der Sportkommission des DRIV seinen Leistungsstand zeigen müssen.
Da das Team um Milena Roes-Lange, Franziska Glandien, Franziska Gerloff und Constance Hoßfeld-Seedorf ohne einen Start bei der diesjährigen DM und EM für die Showteams im Frühjahr gestartet ist, sie aber aufgrund der letztjährigen Leistungen als einziges deutsches Team nominiert wurden, wollte der DRIV einen echten Stresstest durchführen. Alle Beteiligten zeigten sich mit dem Leistungsstand zufrieden.